BILD, Seite 3
Bad Salzuflen. – Die größte
Angst aller Eltern – für Reinhard und Bärbel Hiltscher wurde sie bittere
Wirklichkeit. Seit einem Unfall ist ihr Sohn Jan-Pascal (10)
schwerstbehindert – ein Schicksal, an dem andere wohl zerbrochen wären.
Doch diese Familie hat den Lebensmut nicht verloren. Und eine ganze
Stadt hilft.
Das Drama passierte am 25. März
1992. Beim Spielen stürzt Jan-Pascal in das Flüsschen Bega. Nach 40
Minuten wird der bewusstlose Junge aus dem eiskalten Wasser gerettet. Er
fällt ins Koma, erwacht erst nach Wochen. Diagnose: „Hirnschaden, Ihr
Sohn wird für immer ein Pflegefall bleiben“. Vater Reinhard: „Man riet
uns nur, Jan-Pascal in ein Heim zu geben“.
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28. Dezember 1995
Die Eltern lehnten empört ab:
“Wir geben unseren geliebten Jungen nicht auf“. Vater Reinhard gab
seinen Job als Postbeamter auf. In den USA fand man Ärzte, die ein
spezielles Therapie-Programm für Jan-Pascal entwickelten. Die Eltern:
„Er macht Fortschritte, kann Arme und Beine schon wieder ein wenig
bewegen. Und manchmal lächelt er uns dankbar an“. Momente, die Hoffnung
machen.
Doch die Hoffnung kostet Geld,
das die Familie nicht hat. Sie lebt von Sozialhilfe, könnte die
Klinikaufenthalte (zweimal im Jahr) in den USA nicht bezahlen. Das
übernehmen Bürger aus Bad Salzuflen. Eine Bank spendete, auch eine
Partei. Schulkinder sammelten an Haustüren für Jan-Pascal. Die Eltern:
„Wir sind überwältigt von dieser Hilfsbereitschaft“. |